NRW-Stiftung fördert Lern- und Erlebnisangebot im Kulturgut Schrabben Hof

Bis zu 135.000 Euro für Museums-Freiland-Werkstatt

Unter dem Titel Museums-(Freiland-)Werkstatt soll das Kulturgut Schrabben Hof in Silberg sowohl räumlich als auch thematisch erweitert werden. Die NRW-Stiftung unterstützt dafür den Verein Musik und Theater Sauerland beim Ankauf eines benachbarten Grundstücks samt Speichergebäude mit bis zu 135.000 Euro. Das beschloss der Stiftungsvorstand unter Vorsitz von Eckhard Uhlenberg. Der Verein Mut Sauerland e.V. muss für die Maßnahme selber rund 20.000 Euro durch Eigenleistung bzw. Spenden aufbringen

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Ulrike Wesely vom Kulturgut Schrabben Hof.
Fotos: Berthold Stamm

Die ehrenamtlichen Vereinsmitglieder haben gemeinsam mit dem MiniCartClub ein breites Erlebnisangebot geschaffen, das regionale Geschichte anschaulich vermittelt. Das benachbarte Speichergebäude ist ein sogenannter Backes, ein Backhaus, das ursprünglich zum Hof Schrabben gehörte. Um das traditionelle Backhandwerk praktisch zu vermitteln, soll der alte Ofen erneuert werden. Damit auch Menschen mit Handicap an dem neuen Angebot künftig teilhaben können, soll der Zugang zum Gebäude barrierefrei gestaltet werden. Außerdem soll ein naturpädagogischer Garten nach dem Vorbild des früheren Hausgartens des Hofes einen Einblick in die Lebensweise früherer Generationen geben. Mit ihrer Förderung würdigt die NRW-Stiftung den großen ehrenamtlichen Einsatz der beiden Vereine. Bereits in der Vergangenheit hat die NRW-Stiftung die Restaurierung des Backes, die Sanierung des Haupthauses des Schrabben Hofs und den Um- und Ausbau seines Obergeschosses als Kulturbühne mit insgesamt rund 184.000 Euro gefördert.

Seit ihrer Gründung 1986 konnte die Nordrhein-Westfalen-Stiftung rund 3.400 Natur- und Kulturprojekte mit insgesamt etwa 288 Millionen Euro fördern. Das Geld dafür erhält sie überwiegend vom Land NRW aus Lotterieerträgen von Westlotto, zunehmend aber auch aus Mitgliedsbeiträgen ihres Fördervereins und Spenden.

MuT-Sauerland e.V. wurde im Dezember 2008 gegründet

Zentrales Ziel des Vereins ist die Förderung des aktiven Erlebens von Kunst und Kultur in der Region Sauerland. Erreicht werden soll dieses durch gezielte Veranstaltungen, Projekte und Workshops in den Bereichen Theater, Musik, Literatur, Zirkus und künstlerisches Gestalten. Ein wichtiges Anliegen ist es, renommierte Künstler von außen in die Region zu bringen sowie heimische Künstler zu entdecken und zu etablieren.

Dabei möchte man Vereine und Initiativen für kooperative und innovative Veranstaltungen gewinnen und so eine kulturelle Vernetzung erreichen.

Seit der Gründung im Jahr 2008 konnten bereits etliche Projekte verwirklicht werden.

AG Backesgarten und Konzeptentwicklung

Anfang 2021wurde die Arbeitsgemeinschaft Backesgarten unter der Leitung von Anita Jung (diplomierte Argrarwissenschaftlerin mit Schwerpunkt Ökologie und Umweltschutz) gegründet. Sie übernimmt die Feinplanung und die Bauüberwachung. Weiter in der AG beteiligt sind eine Waldpädagogin, zwei Kräuterpädagoginnen, eine Umweltpädagogin, eine gelernte Gärtnerin und ein erfahrener SGV Wanderführer. Gemeinsam hat dieses Team ein Konzept für einen naturpädagogischen Garten als Lernund Erlebnisort für regionale Geschichte, Handwerk, Kultur und Natur entworen. Das Thema Upcycling und nachhaltige Verwertung besitzt ebenfalls einen Schwerpunkt. Das Motto lautet „Keine Zukunft ohne Vergangenheit“ und so ist das Gartenkonzept nahe an das museumspädagogische Konzept des Heimatmuseums Schrabben Hof angegliedert.

Der geplante Garten umfaßt ein Areal von ca. 600 qm. Eingeschlossen ist ein großer Platz neben dem Backhaus, inklusive das nahe Umfeld (Hang und bestehendes Mauerwerk am Backes) und das abschüssige Gelände zum Platz zwischen Haupthaus und Backes.

Die AG Backesgarten plant in Workshops mit interessierten Ehrenamtlern den Garten anzulegen. Bei dieser Gelegenheit wird ein Netzwerk von „Garten-Paten“ angestrebt, um den Garten auch nach Erstellung zu pflegen. Nach Fertigstellung des Gartens wird in Zukunft ein umfangreiches Angebot an naturpädagogischen Workshops angestrebt. Bei allen Vermittlungsformaten soll der Bezug zum Backhaus (Thema Backen und Leben wie früher) sowie zu Exponatenn und geschichtlichem Hintergrund des Heimatmuseums gegeben sein.

Die geplanten ökopädagogischen interaktiven Bildungs- und Erlebnisprogramme richten sich an Schulklassen, Erwachsenen- und Familiengruppen sowie Menschen mit Behinderungen und Menschen anderer Nationalitäten.

Vermittlungsinhalte und Ziele

• ökologische Kompetenzen entwickeln für ökologisch sinnvolles Verhalten und Entscheidungen für das Thema Nachhaltigkeit und Umweltschutz
• Auseinandersetzung mit alten Herstellungsmethoden mit historischem Werkzeug und Maschinen z.B.: Buttern, Backen, Schnitzen, Feuer machen… etc.
• Bewußtsein für Natur und Naturschutz prägen
• Kreativer Umgang mit Natur (Malen mit Blütenblättern, Blütenblätter-Salate… etc.)
• Altes neu nutzen – Upcyling